Moin von dieser Stelle,
eigentlich müsste ich sofort das Schreiben einstellen, bevor ich überhaupt richtig angefangen habe. Klar, tolle Aufgabe einen Blog eröffnen zu dürfen, aber irgendwie habe ich jetzt gerade das Gefühl, es kann nur noch bergab gehen. Warum? Erstes Heimspiel mit dem neuen Trainer, erster Spieltagsblog auf dieser neuen Homepage und gleich ein Heimsieg. Zu Null.
„Der SVW ist wieder da“ – was die Kurve in der zweiten Halbzeit angestimmt hat, war irgendwie die unglaubliche Beschreibung dessen, was die Grün-Weißen momentan auf dem Platz machen. Sätze wie „Unter Dutt hätte der Gentner den gegen uns gemacht“, als der Stuttgarter freistehend vorm Tor knapp links daneben köpft oder Harnik an einer scharfen Flanke vorbei rauscht habe ich im Stadion gestern sehr oft gehört. Masse muss nicht immer gut sein, aber in diesem Fall waren sie die perfekte Beschreibung für das, was in den letzten drei Spielen unter Skrippa (so soll es laut ihm richtig sein und wir sind ja ganz korrekt) sich verändert hat. Wo nach dem Spiel gegen Köln dringend ein Schnaps nach dem Spiel vernichtet wurden musste, um überhaupt wieder Worte zu finden, war jetzt das Glück auf dem Platz und in den Gesichtern von Fans und Spielern zurück. Den Moment genießen und doch „unsere Defizite verbessern“ wie es ‚Trainer‘ im Aktuellen Sportstudio gesagt hat ist dann wohl das Motto der Stunde.
Da kommt die Länderspielpause zum Durchatmen gerade zur richtigen Zeit. Vielleicht auch für uns Fans aus dieser Sicht gar nicht so schlecht, dass die beleidigten Herren bei DFB und DFL das Länderspiel nach Nürnberg verlegt haben, so kann man mal auf dem heimischen Sofa entspannen, statt mit ansehen zu müssen, wie Jogis Jungs den Rasen im Weserstadion beackern…
…während die Mannschaft am „Werder-Gen“ arbeitet. Ich kannte zwar immer die – gerade in der letzten Zeit oft totgesagte – Werderfamilie, aber dass diese dementsprechend biologisch patentiert ist, das hat mir erst Zladdi beigebracht. Aber vielleicht ist es genau das, was Bremen jetzt braucht. Unter Dutt war nicht alles so schlecht, wie es zuletzt gemacht wurde, aber eben weniger bremisch als es gerade dieses Team im Kampf gegen den Abstieg vielleicht braucht. Gefordert sind jetzt nach der Pause alle, denen man dieses Gen eingepflanzt hat, denn es geht zum einzig wahren Nordderby mit langer Bundesligatradition. SVW gegen HSV. In Hamburg. Aufgepasst: Sonntags um halb vier, ich gehör zu dir.
Die Anstoßzeit und die angesprochene Tradition bringen noch kurz die Chance, auf eine Aktion vor Anpfiff überzuleiten. Es ist bitter zu sehen, wie Klubs wie der SV Werder und der Vfb Stuttgart gegen den Abstieg spielen, während sich aus Liga Zwei sowas komisches namens RaBa Leipzig anschickt für so toll klingende Begegnungen wie TSG Hopp ähm Hoffenheim gegen RB Leipzig zu sorgen. Getrennt in den Farben, aber vereint in der Sache waren daher beide Fanlager mit der diesmal kombinierten Aktion aus „Wir pfeifen auf Red Bull“ & “Wir zeigen RB die Rote Karte”. Im Kontext muss ich noch unbedingt ein Transpi der Lilien aus Darmstadt an diesem Wochenende nennen: „Wer den Fußball liebt, trinkt kein Red Bull“ – schönes Ding. Daumen hoch hierfür! Daumen runter jedoch für das, was am Osterdeich nach dem Spiel passiert ist, schlagt euch gerne auf der grünen Wiese, aber lasst den Fußball als Rahmen weg. War doch nur wunderbare Munition, sonst ist bald alles ein Risikospiel…
Jetzt hab ich wahnsinnig viel geredet und könnte immer noch mehr sagen, aber ich hör ja schon auf, sonst bin ich noch ´nen Schnacker. Okay fast, eine Sache hab ich da noch:
Nochmal zurück zum Sportstudio. Die Überschrift vom Blog ist nämlich geklaut. Genau das hat Viktor Skripnik im dortigen Interview gesagt und dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
PS: Wir sind Dortmund-Jäger Nr. 1 – wer hätte das vor der Saison gedacht.
(Autor: Fabian Schnibbe)